VERSTOPFUNG
Der unterschätzte Feind: Verstopfung!
Verstopfung ist bei der Behandlung von Kindern ein schwieriger Zustand. Unbehandelte Verstopfung kann zu Appetitlosigkeit, Blut im Stuhl, schmerzhaftem Stuhlgang und letztendlich zu einem ungewolltem plötzlichen Stuhlgang führen. Es ist wahrscheinlich, dass man mit Unruhe innerhalb der Familie konfrontiert wird.
Bei einem Kind/Baby mit langanhaltender Verstopfung, treten Risse am Po auf. Dies führt zu Schmerzen beim Ausscheiden. Das Kind vermeidet den Stuhlgang, um dem Schmerz zu entkommen. Es hält seinen Stuhl zurück.
Der zurückgehaltene Stuhl verhärtet sich und vertieft letzten Endes den Riss bei der Ausscheidung. Der Prozess wandelt sich in einen Teufelskreis.
Bei einem Kind, das anfängt den Stuhl in die Hose zu machen, kann in Betracht gezogen werden, dass das Kind mindestens seit 6 Monaten an Verstopfung leidet.
Der angesammelte Stuhl beginnt, die letzten Darmwände zu decken und diesen Bereich zu erweitern. Im letzten Darm entsteht Verlust von Empfindlichkeit, der Anus verliert vorübergehend seine Krampffähigkeit. Das führt zu ungewolltem und plötzlichem Stuhlgang. Es ist zu sehen, dass die Unterwäsche ständig schmutzig ist. Das Kind, das die Schule besucht, beginnt an Problemen von Akzeptanz zu leiden. Das wirkt sich auf die Psychologie des Kindes aus. Die Familien führen manchmal für diese Situation, die unbemerkt zu Stande kommt Strafmethoden durch, die eine der größten Fehler sein werden.
Die Behandlung von Verstopfung ist sehr schwierig und erfordert die Zusammenarbeit von Familien- und Fachärzten. Der Behandlungserfolg kann nach einer langen Zeitspanne erreicht werden. Misserfolge, die in dieser Zeit erlebt werden, können dazu führen, dass Familien ihre Hoffnung verlieren. Akzeptierung und das Leben mit Verstopfung beginnt. Oder der lange Behandlungsprozess kann zu Besorgnis wie zum Beispiel „wie lange müssen wir diese Medikamente einsetzen?\“ führen. Allerdings kann dieser Teufelskreis mit geduldiger Behandlung gebrochen werden.
Bei der Behandlung werden neben Medikamenten auch Ernährung, Bewegung und Sitzbad zusammen angewendet.
In der Regel wird bei Kindern, die an Verstopfung leiden, keine Darmspülung angewendet oder es werden keine Zäpfchen verabreicht. Das Kind mit einem Riss im Po, wird bei diesem Verfahren große Schmerzen fühlen und der bestehende Riss wird sich vertiefen.
Medikamente: Zuerst wird eine Abführbehandlung mit Abführmitteln durchgeführt. Es wird 3 Mal am Tag 1 Löffel in das Essen oder Getränk gemischt verabreicht. Sämtlicher verhärteter Stuhl, der in den Därmen zurückgeblieben ist wird abgeschieden. Nach den ersten 3 Tagen wird diese Behandlung abgebrochen, weil das Kind strapaziert wird. Währenddessen wird dafür gesorgt, dass das Kind viel Wasser trinkt.
Nach dem Abführungsmittel (am 4. Tag) wird mit auf einen stuhlerweichenden Sirup gewechselt. Es wird morgens und abends mit 1 Skala begonnen. Allerdings wird die Dosis, die den Stuhl weich macht, zu Hause angepasst. An manchen Tagen, wenn der Stuhl fest ist, kann es notwendig seine 2 Skalen, 3 Skala zu verabreichen. Da dieses Medikament sich nicht mit Blut vermischt, besteht bei vermehrter Vergabe kein Problem. Oder wenn der Stuhlgang flüssig ist, wird die Dosis reduziert. Es können verschiedene Dosen jeden Tag benötigt werden. Jeden Tag die gleiche Dosis zu verabreichen ist auch eine Ursache für den Misserfolg der Behandlung. Wenn diese Ordnung stabilisiert wird, wird die Behandlung für mindestens 6 Wochen fortgesetzt. Falls an irgendeinem Zeitpunkt während der Behandlung, ein Zeitraum entsteht, in der 3 Tage kein Stuhlgang erfolgt oder der Stuhls wie vorher fest ist, wird die Abführbehandlung am Beginn wieder für 2 Tage durchgeführt. Der 6-Wochen-Prozess beginnt jedoch von Anfang an. Vom Beginn der Behandlung bis zum Ende werden die Cremen für die Risse weiterhin 2 Mal täglich aufgetragen. Die 2 Cremen werden in der Hand in Erbsengröße vermischt auf das Loch des Popos aufgetragen, als wenn man auf eine Klingel drückt.
Ernährung: Bei der Behandlung von Verstopfung reichen Medikamente alleine nicht aus. Im Gegensatz zu dem, was unter den Menschen bekannt ist, erweicht das Ernähren mit flüssiger Nahrung nicht den Stuhl. Die Ernährung muss mit faserhaltigen Lebensmitteln erfolgen. Anstatt Weißbrot sollte Vollkornbrot, anstatt Reis sollte Weizengrütze, bei jeder Mahlzeit sollte Salat, an jedem Tag sollte Obst verzehrt werden.
Übung: Sagen Sie Ihrem Kind 30 Minuten nach jeder Mahlzeit, auf die Toilette zu gehen. Auch wenn es sagt, „ich muss nicht auf Toilette, es hat sich kein Stuhl angesammelt“, gewährleisten sie dass es 10-15 Minuten auf der Toilette sitzt. In dieser Zeit können sie Spiele spielen. Erlauben sie dem Kind, am Ende dieser Zeit aufzustehen. Achten Sie darauf, dass die Füße des Kindes während des Sitzens nicht in die Luft hängen. Entweder bevorzugen sie einen altersgerechten Kindertopf oder platzieren sie einen Hocker unter die Toilette. Während das Kind die Bauchmuskeln anspannt, benötigt es Kraft von den Füßen. Das Ziel dieser Übung ist, das das Kind lernt nach dem Essen den gastrokolischen Reflex herbeizuführen, der die Ausscheidung gewährleistet.
Sitzbad: Für die Risse im Po wird das Kind 2 Mal am Tag für 10 Minuten in lauwarmes Wasser gesetzt.
Wenn ihr Kind beim Stuhlgang die Beine kreuzt, schwitzt, sich hinter dem Sofa versteckt, weint, vor allem wenn es den Stuhl in die Hose macht, empfehlen wir unverzüglich einen Kinderarzt aufzusuchen.